Sonntag, 18. September 2016

Zeit der Herbstastern

Von Freitagnacht bis Sonntagmorgen hat es bei uns fast ununterbrochen geregnet. Der viele Regen (über 80 l/m²) hat nun sicher den Späthochsommer, der uns die letzten Tage mit Sonne verwöhnte hinweggespült. Zum Glück hat es nun aufgehört, während es südlich von uns noch weiter regnet.

Am Donnerstag verabschiedete sich die Abendsonne durch die Fichtenhecke, wohl zum letzten Mal in diesem Jahr mit solch warmen Temperaturen.


Bevor der Regen kam, konnten sich die Hummeln in den letzten Tagen noch einmal richtig im Blütenstaub wälzen und waren wie in einem Rausch.



Besonders der lila Hibiskus war wieder sehr beliebt bei den Hummeln.







Die Pflanzen im Garten atmen jetzt wieder auf. Den Spinnenblumen scheint der viele Regen gefallen zu haben. Während sie bei Hitze ihre Blütenblätter als Schutz immer zusammenziehen und aussehen, als wären sie vertrocknet, erstrahlen sie dann bei kühleren Temperaturen wieder in ihrer Hochform.



Nur die Rosenblüten sind zerzaust und die Strauchrose Westerland hat so lange Triebe bekommen, dass sie neugierig über den Gartenzaun schauen kann.


Nun beginnt die Zeit der Herbstastern.

In diesem Frühjahr habe ich seit längerer Zeit wieder einmal Herbstastern gepflanzt. Ich hatte es einige Zeit aufgegeben, weil einige Sorten die ich ausprobiert hatte, bevor sie blühten, schon voller Mehltau waren und keinen schönen Anblick boten.

Da ich aber von den Bildern in den Blogs immer so begeistert war, hatte ich mir im letzten Winter dann einige Sorten ausgesucht und sie im Frühjahr in einer Staudengärtnerei online bestellt.

Dieses Mal bin ich wirklich bis jetzt völlig zufrieden. Die Pflanzen sind alle wunderschön gewachsen und die erste Herbstaster "Blue Heaven" hat ihre Blüten geöffnet. Sie ist etwa 120 cm hoch und hat kleine lila leuchtende Blüten. Sie soll den Vorteil haben, dass sie nicht wuchert.



Sie scheint ein richtiger Bienen- und Hummelmagnet zu sein.


Nun freue ich mich darauf, dass die anderen Herbstastern so nach und nach ihre Blüten öffnen.

Ich wünsche euch eine schöne neue Woche. 

Freitag, 16. September 2016

Oh es riecht gut, oh es riecht fein!

Nein, keine Angst, es ist noch nicht die Rede von Pfefferkuchen und Mandelplätzchen. Sondern von meinem diesjährigen "Versuchsobjekt" Honigmelone "Charentais".

Vor ein paar Tagen dachte ich ja noch, es wird in diesem Jahr nichts mehr bis zur Reife der Honigmelone werden. Doch als ich in der letzten Woche die Gewächshaustür öffnete, strömte da ein wunderbar fruchtiger Duft heraus. Irgendwann hatte ich mal gelesen, man riecht es, wenn die Melonen reif sind und so war es auch. Allerdings wollte ich ganz sicher gehen und habe wohl ein, zwei Tage zu lang gewartet, sodass die erste Honigmelone wohl sogar schon überreif war.




Aber ich freue mich, dass es mir in diesem Jahr gelungen ist, zwei Honigmelonen "Charentais" zu ernten. Vorgestern habe ich dann die zweite Honigmelone zusammen mit Gurken, Tomaten und der letzten Paprika geerntet. 


Ich weiß, dass Honigmelonen nicht jedermanns Geschmack sind. Ich würde sie auch nicht zu meinen unbedingten Favoriten zählen.  Trotzdem wollte ich es einmal ausprobieren, ob es mit der eigenen Anzucht klappt und wie sie dann schmecken. Denn Wassermelonen erscheinen mir noch schwieriger zum Selberziehen. Aber vielleicht probiere ich es im nächsten Jahr einmal aus.

Allerdings funktionierte die Anzucht bei mir nur im Gewächshaus, obwohl auf dem Samentütchen stand: für Kasten und Freiland. Ich hatte auch noch zwei Pflanzen in ein Beet im Garten gesetzt und eine in einen Pflanzkübel, aber das hat nicht geklappt. Allerdings waren die Wetterverhältnisse auch schwierig in diesem Jahr. Schwierig finde ich auch das Verschneiden der Melonenpflanzen, weil man irgendwann keinen Überblick mehr hat.




Die Blätter der Melone haben viel Platz im Gewächshaus in Anspruch genommen. 

Es ist auch nicht ganz einfach mit der Befruchtung, da ja weibliche und männliche Blüten gleichzeitig geöffnet sein müssen. Weibliche Blüten erkennt man an der Verdickung hinter der Blüte. Sie öffnen sich nur für einen Tag für 6 bis 7 Stunden.


Dann sollte auch gerade noch "jemand" da sein, der den Pollen von der einen zur anderen Blüte trägt. In diesem Jahr haben das sicher die Hummeln übernommen. Ich sah sie oft von Blüte zu Blüte fliegen. Auch von Gurkenblüte zu Melonenblüte und ich überlegte dann, was das wohl für eine Kreuzung wird, Honiggurken? ;-)

Irgendwo habe ich gelesen, dass man sogar selber mit dem Pinsel bestäuben soll und am besten noch bis 11.00 Uhr. Aber das ist ja dann doch kaum möglich. 

Es hat sehr lang gedauert, bis sich die ersten Fruchtansätze zeigten und viele wurden Gelb und fielen ab. Aber dann kam doch noch der Erfolg.





Diese beiden haben es dann nicht mehr geschafft, da die Blätter Mehltau bekommen haben und alle braun wurden und vertrocknet sind und die Melone ohne Blätter wohl nicht mehr weiter wachsen kann.


Ich denke, wer Spaß an solchen Experimenten hat, kann es einmal ausprobieren, aber einfacher ist es sicher sich im Supermarkt eine Honigmelone zu kaufen, denn der Aufwand ist es nicht unbedingt wert.

Nun kann ich mir für nächstes Jahr ein anderes Experiment ausdenken. Mal sehen was sich da findet.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Bei uns soll ja heftiger Regen kommen. 

Sonntag, 11. September 2016

Kurztrip in die Tropenwelt

Wie schnell die Zeit vergeht. Nun fängt schon wieder die 2. Arbeitswoche nach unserem Urlaub an. Heute nun ein letzter Rückblick auf einen unserer Ausflüge im Sommerurlaub. Seit langem hatten wir uns vorgenommen, dem Leipziger Zoo wieder einmal einen Besuch abzustatten und die 2011 eröffnete Tropenerlebniswelt "Gondwanaland" zu besuchen.

Die Temperaturen passten ja dazu, wobei es in "Gondwanaland" mit 24 bis 26° C "kälter" war als draußen im Freien, aber die Luftfeuchtigkeit war mit 65 bis zum Teil 100 % sehr hoch.

Während im Freien einige Tiere bei der Hitze ein Mittagsschläfchen hielten, waren andere sehr aktiv.




Die Strauße neckten das Giraffenjunge und die Erdmännchen wirbelten durch die Gegend.





In "Gondwanaland" taucht man plötzlich in eine andere Welt ein. Es ist schon erstaunlich, was da erschaffen wurde. Eine Tropenwelt in Größe von über 2 Fußballfeldern mit über 100 exotischen Tierarten und über 500 verschiedene Baum- und Pflanzenarten mitten in einer Großstadt. Es ist die größte Tropenhalle Europas. Auf verschiedenen Wegen lässt sich die Urwaldlandschaft Afrikas, Asiens und Südamerikas mit allen Sinnen erleben.

Es gibt u. a. Unterwasserschaufenster, Hängebrücken in den Baumwipfeln und eine Bootsfahrt auf dem Urwaldfluss Gamanil zu entdecken.


Besonders die verschiedenen Pflanzenarten hatten es mir angetan und ich musste schmunzeln, als neben uns eine Dame zu ihrer Begleiterin sagte:  "Du, wir sind hier im Zoo, du sollst dir die Tiere anschauen und nicht die Pflanzen, dazu können wir auch zu Hause in den Botanischen Garten gehen. Da müssen wir nicht in den Zoo fahren." Aber mir ging es eigentlich genauso, ich hatte fast nur Augen für die herrliche Pflanzenwelt.


Wer Lust und 5 Minuten Zeit hat, kann ja hier virtuell mal eine kleine Fahrt auf dem Urwaldfluss Gamanil unternehmen. Ich denke das Video ist recht gelungen, welches ich auf Youtube gefunden habe. Denn sehen ist oft schöner als beschreiben.



Mittwoch, 7. September 2016

Dahliengarten Gera

Im Moment haben wir ein Wetter wie aus dem Bilderbuch. Nach dem kühlen Morgen mit Nebelbänken, die schon an den Herbst erinnern, strahlend blauer Himmel bis zum Abend und (noch) angenehmen Temperaturen. Der lang ersehnte Regen, der am Sonntag für einige Liter Wasser sorgte, lässt alle Pflanzen aufatmen und wir sind zum Glück wieder ohne Unwetter davon gekommen, während es nur ein paar km weiter ziemlich heftig war und Windhosen einiges zerstört haben.

Wenn ich nach Hause komme, drehe ich immer eine kleine Runde im Garten und erfreue mich an den duftenden Rosen und den anderen blühenden Blumen. Leider habe ich in diesem Jahr fast wieder keine Dahlien in unserem Garten. Seit zwei Jahren habe ich damit überhaupt kein Glück mehr.

Sie werden jedes Jahr das Opfer der Schnecken und selbst im Pflanzkübel haben sich die Schnecken irgendwie eingeschmuggelt und mir immer wieder alle jungen Triebe einer lila Dahlie geköpft. Im nächsten Jahr habe ich mir fest vorgenommen auf Dahlien zu verzichten.

Dabei mag ich die wunderschönen Blüten so sehr, Dahlien gehören für mich einfach zum Spätsommer und Herbst und deshalb haben wir im Urlaub auch einen Ausflug in den Dahliengarten nach Gera unternommen. Der Dahliengarten liegt in einer kleinen Parkanlage am Stadtrand von Gera.





Die Dahlien stammen dort jedes Jahr von der einzigen in Thüringen verbliebenen Dahlienzuchtgärtnerei „Paul Panzer“ aus der Dahlienstadt Bad Köstritz.









Mit noch ein einigen Fotos aus dem Dahliengarten und einem Gedicht von Gustav Falke wünsche ich uns allen noch viele schöne Spätsommertage. 










September

Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
und Sonnenblumen mit den Strahlenspeere
stehn stolz wie goldne Ritter auf der Wacht.

Die Wespe nascht um gelbe Butterbirnen,
sie Äpfel leuchten rot im Laub und glühn
den Wangen gleich der muntren Bauerdirnen,
die sich im Klee mit ihren Sicheln mühn.

Noch hauchen Rosen ihre süßen Düfte,
und freuen Falter sich im Sonnenschein,
und schießen Schwalben durch die lauen Lüfte,
als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.

Nur ab und an, kaum daß der Wind die Äste
des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.

Gustav Falke