Nachdem wir in dieser Woche einen ersten warmen sonnigen Vorfrühlingsstag hatten, zeigt das Thermometer heute Morgen minus 2,5 Grad an.
Manchmal ertappe ich mich auch dabei und denke, dass alles etwas schneller wachsen könnte und es schneller warm werden könnte. Aber dann denke ich auch zurück an vergangene Jahre und mache mir bewusst, dass wir eigentlich Winter haben. Und wenn ich Fotos der vergangenen Jahre anschaue, hatten wir um diese Zeit oft richtigen Winter mit viel Schnee. Selbst im letzten Winter 2015/16, der eigentlich keiner war, hatten wir am 1. März und auch am 1. April Schnee. Aber zum Glück macht er den Frühblühern nicht viel aus und sie erholen sich schnell wieder.
1. März 2016 |
Als Kind wohnt ich in einer Region, in der der Frühling ziemlich spät einzog. Wir hatten lange Schnee. Wenn wir so 30 km weiter fuhren mit dem Zug, dann wurde es unterwegs immer weniger und irgendwann kamen wir im Frühling an, wo die Gartenbesitzer schon in ihren Beeten werkelten.
Heute wohne ich in dieser Region und bin froh, dass es hier zeitiger Frühling wird, während wie jetzt ein paar Kilometer weiter noch viel Schnee liegt. Trotzdem musste ich mich in den Jahren, bevor wir in unser Häuschen zogen, auch lange in Geduld üben. Wir hatten damals einen Garten in einer Kleingartenanlage, der ziemlich ungünstig an einem Nordhang lag. Dahinter befand sich ein Wald aus Buchen, der mit den Jahren immer höher wurde und die Sonne erst sehr hoch stehen musste, bevor sie in den Garten scheinen konnte.
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Unser alter Garten in der Kleingartenanlage |
Damals konnten wir unsere Gartensaison fast immer erst Anfang Mai beginnen. Denn, während die Gartenbesitzer im unteren Teil schon kurzärmelig im Garten arbeiteten, war unser Garten noch gefroren. Das hat damals wirklich viel Geduld gekostet. Unsere Tulpen blühten erst, während sie im unteren Teil der Gartenanlage schon verblüht waren.
Zum Glück hatten wir aber an unserer Wohnung einen Balkon in Südlage, sodass ich zumindest meine Pflanzen dort schon in einem Minigewächshaus vorziehen konnte.
Ich habe also mit den Jahren gelernt, Geduld zu haben und auch mit dem Vorziehen von Pflanzen fange ich nicht mehr so zeitig an. Denn oft hatten wir in den letzten Jahren noch Ende Mai Nachtfröste und man weiß dann mit den Pflanzen oft nicht wohin.
Die nächsten Tage soll es hier viel regnen und auch darüber freue ich mich, denn der Garten hat es sehr nötig, vor allem die im Herbst gepflanzten Rosen, brauchen das Wasser besonders.
Also üben wir uns alle noch etwas in Geduld, denn die längste Zeit des Winters haben wir hinter uns!