Der graue und ungemütliche November machte schon in den ersten Tagen seinem Namen alle Ehre. Es gab jede Menge Regen, ungemütliche Temperaturen und heute bläst der Sturm wieder das Laub um die Ecken.
Deshalb möchte ich euch heute wieder auf eine kleine Wanderung hier in Thüringen mitnehmen, die wir im Oktober bei schönerem Wetter unternommen haben.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde im Thüringer Schiefergebirge, das "Blaue Gold" (wie der Schiefer hier auch durch seine besondere Farbgebung genannt wird) abgebaut und bis zum Jahr 2008 zu Wand- und Dachschiefer sowie zu Schiefertafeln verarbeitet.
Heute ist der einstige Tagebaubereich ein kostbares Naturschutzgebiet. Natur- und Wanderfreunde kommen bei einem ca. 3 km langen Rundweg um den 45 m tiefen gefluteten Tagebau, dem sogenannten "Schiefersee" und Technikfreunde bei Führungen durch das Technische Denkmal "Historischer Schieferbergbau" auf ihre Kosten.
Das Gelände des Technischen Denkmals „Historischer Schieferbergbau Lehesten“ ist frei begehbar. Die Gebäude des Technischen Denkmals wie z. B. die Göpelschachtanlage (sie diente der Förderung des unter Tage gewonnenen Schiefergesteins) und die authentische Doppelspalthütte (hier wurde der Schiefer verarbeitet) kann man bei einer Führung u.a. mit ehemaligen Bergleuten besichtigen und dabei alles über die Geschichte des Thüringer Schieferbergbaus erfahren.
Wir wollen aber heute nur eine kleine Wanderung rund um den Schiefersee machen und kommen zuerst am Modelldorf vorbei. In Zusammenarbeit mit der Dachdeckerschule Lehesten, die übrigens die älteste Dachdeckerschule Deutschlands ist, entstanden hier Miniaturhäuser im Maßstab 1: 5, die von der hohen Kunst des Schieferhandwerks zeugen.
Wir kommen zum Förderkomplex "Schacht IV" mit dem Förderturm, verschiedenen historischen Funktionsgebäuden und den alten Schieferbahnen.